Burg Gernatsborn

Einwohner: 90

Herrschaft: Burg und Landjunkertum sind Stammsitz der Familie Mersingen zu Gernatsborn unter der Herrschaft von Storko von Gernatsborn-Mersingen ä.H. und Glyrana von Mersingen ä.H. Als Landjunkertum wurde es von der Markgräfin 1040 BF aufgrund der strategisch wichtigen Lage am passierbaren Oberlauf des Gernats vergeben und war davor bereits seit Jahrhunderten von der Familie Gernatsborn belehnt, ist aber weiterhin in der Baronie Schlotz eingeordnet. 

Garnison: Zumindest zehn Kämpfer der Mersinger Pfahlgarde, oft mehr. Eine schwere Balliste steht am Bergfried bereit, um der märkischen Verpflichtung, die Passage über den Gernat zu überwachen, den notwendigen Ausdruck zu verleihen.

Tempel: Noch ungeweihte Burgkapelle, Tsaschrein in Gernatsborn.

Wappen: Wappen des Landjunkertums Gernatsborn (Blau schrägrechts wellenartig auf Silber, links unten Burg in Silber, oben rechts ein Stierkopf in Rot.) sowie der Mersinger Familie zu Gernatsborn (Wellenbalken in Blau über drei schwarzen Pfählen auf Gold).

Wappen Landjunkertum Gernatsborn  

Gasthäuser: Wirtshaus "Gerbaldsrast" (Wirtshausschild mit Prinzenkrone, die auf einem Schemel ruht; tägl. Eintopf und Praiostags Fisch oder Grillhuhn; Wirt hat Vorurteile gegenüber Elfen; durch Holzfäller und Burgbesatzung regelmäßig besucht, gelegentlich auswärtige Gäste; eine Schlafkammer hat für sechs Personen gut Platz)

Beschreibung:

Die Burg Gernatsborn erhebt sich am Anfang des oberen Gernatstals am nordwestlichen Rand der Baronie Schlotz auf einem Hügel. Sie liegt an einer Biegung des Flusses, Gernatsbeuge genannt, und wird nördlich und östlich am Fuße des Hügels vom Gernat umflossen. Der Gernatsborner Hügel und der Hügel an der dem Fluss gegenüberliegenden Seite, stellen einen Eingang in das obere Gernatstal dar.

Auf der höchsten Stelle des Hügels steht der, mit nur wenigen Lichtschlitzen versehene, Bergfried mit Buckelquaderverkleidung an der Gernatsseite. Er besitzt im Innern nur den Platz für eine enge Wendeltreppe. Lediglich unter der Wehrplatte wurde ein winziger Raum mit kleinen Rechteckfenstern eingerichtet, der üblicherweise den Türmern und in der Not der Junkerfamilie als Zufluchtsort dient. Von der Spitze des Turmes hat man einen offenen Ausblick nach Westen und Norden über die Gernatsauen sowie südöstlich in das obere Gernatstal hinein und über den Wutzenwald. An den Bergfried lehnt sich von zwei Seiten ein großzügiger, mehrstöckiger Wohn- und Wirtschaftsbau, den zur Verfügung stehenden Platz optimal ausnutzend. Auch wenn die Burg in ihrer Grundfläche eher als klein anzusehen ist, wurde sie im Inneren großzügig, auch mit viel Kupferverkleidung, ausgestattet und bietet nicht nur der Junkerfamilie, sondern auch edlen Gästen überraschend viel Platz. Hervorzuheben ist auch einerseits ein verhältnismäßig großer Saal, der sich über die zwei obersten Stockwerke im Westen des Baus spannt und im oberen Stock eine Balustrade aufweist. Andererseits besitzt der Wohntrakt eine vorgelagerte Terrasse mit einem Taubenschlag an nordöstlicher Seite am Gernat neben dem Bergfried. Die Burg besitzt eine (noch ungeweihte) Kapelle im Osten im Erdgeschoss eines vorstehenden Anbaus. Auf der Westseite ist ein kleiner Torwinger samt Stallungen und Unterkünften für Soldaten mit zinnenbewehrter Mauer vorgelagert. Das erste was für einen herannahenden Reisenden hervorsticht, sind die (noch strahlenden) kupfernen Dächer der Burg, die von Reichtum und Wehrhaftigkeit (da feuerfest) zeugen. Ein tief gegrabener Brunnen, der im untersten Geschoss überbaut wurde, versorgt die Burg mit Wasser. Neben der Junkerfamilie, ihren engsten Dienern und Bewaffneten sowie adligen Gästen, wohnt der Großteil des Gesindes außerhalb der Burg.

Der steile Hang des Hügels in Richtung Gernat ist mit Steinen und Geröll versehen. Am Fuße fand man etwas nordwestlich gelegen im Jahr 1018 BF Kupfer, sodass dort im Tagbau in einer Kupfergrube das Metall abgebaut und in Hochofen und Schmiede bei Gernatsborn verarbeitet wurde (größtenteils Geschirr, Besteck, Töpfe und Dachschindeln). Der Ausbau der Kupfergrube kam dem Fluss über die Jahre gefährlich nahe und seitdem sie in einem heftigen Unwetter im Anfang 1043 BF überschwemmt und nicht mehr instand gesetzt wurde, findet sich ein großer Fischteich an dieser Stelle, der "Kupferteich" genannt wird.

Der sanfte Südwesthang des Hügels wird kultiviert und Roggenfelder, Gemüsebeete und Gatter mit Vieh, Schweinen und Schafen wechseln sich ab, unterbrochen von einigen Obstbäumen. Am Fuße der Burg wohnen in etwa ein Dutzend Hütten und Häusern der Großteil der Bewohner von Gernatsborn. Neben Katen des Gesindes der Burg und von Bauern, bestehen auch drei Hütten von Holzfäller- und Köhlerfamilien. Besonders hervorzuheben sind - als einzig vollständig steinendes Gebäude - eine Schmiede samt Hochofen, das Wirtshaus "Gerbaldsrast", ein Schrein der Jungen Göttin in einem Hain gelegen sowie ein kleines Sägewerk etwas außerhalb in Richtung des Waldes.

Der - ursprünglich bis nahe an den Hügel heranreichende - Gernatsborner Wald wurde in der Umgebung der Burg westlich und südlich in den letzten Jahren stark abgeholzt. Am Waldrand wird in mehreren Kohlemeilern Holzkohle hergestellt. Seit 1043 BF werden jedoch bewusst junge Baume am Waldrand in Richtung Wutzenwald gepflanzt.

Am Fluss nördwestlich - jenseits des Kupferteiches - wurde ein Steg mit Hütte erbaut, an dem ein Floß für Warenlieferungen und eine einfache Seilfähre für Übersetzungen an die andere Flussseite gen Hallingen bereitsteht.

Etwa zwei Meilen nordwestlich der Burg beginnt die Grenze zu Hallingen. So wird durch das Landjunkertum Gernatsborn der Nordwesten der Baronie Schlotz samt dem Land und dem Wäldchen bis etwa vier Meilen südlich des Gernatsborner Hügels beansprucht.

Während des Burgausbaus herrschte in letzter Zeit im Allgemeinen insbesondere geschäftiges Treiben. Nicht nur die Bauern waren fleißig an ihrer Arbeit, aus den Kohlemeilern und dem Hochofen drang dunkler Rauch gen Himmel und man hörte das Hämmern aus der Schmiede und das Fällen der Bäume. Nachdem im Jahr 1043 BF der Burgausbau nach etwa zehn Jahren beendet war und kein Kupfererz mehr am Gernatsborner Hügel abgebaut wird, herrscht an Burg und Dorf zumeist eine beschauliche Stimmung. Der Hochofen steht still und Schmiede sowie Sägewerk unterbrechen nur hin und wieder die idyllische Stimmung am Gernat, wären da nicht die Pfahlgardisten, die hier ihren Sitz haben, sowie die regelmäßig anwesende Junkerfamilie, die auch immer wieder hohe Gäste auf der Burg empfängt. 

Gelegentlich kommen in letzter Zeit auch Reisende auf der Strecke Markt Wutzenwald von/bis Hallingen bei Gernatsborn vorbei, die den geografisch längeren Wutzenwalder Weg östlich des Wutzenwaldes so westlich umgehen und im Schutze der Burg den Gernat hier passieren können. Da jedoch nur Pfade hierher führen, ist dies nur für Reisende zu Fuß und beritten sowie mit Packeseln eine Option; schwere Karren oder gar Kutschen müssen den Wutzenwalder Weg bereisen, der zumindest ein Karrenweg ist.

Bewohner:

Als Stammsitz der Familie Mersingen zu Gernatsborn dient die Burg dem Landjunker Storko von Gernatsborn-Mersingen ä.H. und seiner Gemahlin Glyrana von Mersingen ä.H samt Kindern und Gefolge als Wohnsitz, auch wenn diese selten zugegen sind. Da die Burg als Sitz der Mersinger Pfahlgarde dient, sind zumindest zehn Kämpfer, jedoch auch oft mehr, an der Burg anzutreffen. 

Die weiteren Bewohner von Gernatsborn sind neben Schmiedemeisterin, Gesellen und Lehrlingen, die Wirtsfamilie, drei Holzfäller- und Köhlerfamilien, eine Wildhüter- und eine Fischerfamilie. Die restlichen Bewohner sind unfreie Bauern und Gesinde. Gelegentlich sind Reisende bei Gernatsborn anzutreffen.

Geschichte:

Nach dem Orkeinfall 598 BF waren im frühen siebenten Jahrhundert BF die Orks aus der Gegend wieder weitgehend vertrieben und so zog eine Siedlerfamilie von Frei- und Wehrbauern nahe des Gernats, um auf einem Hügel ein Wehrgut zu errichten. Eine Generation später wurde die Familie zu Junkern geadelt und Familie, Gut und Hügel Gernatsborn genannt (siehe auch die Geschichte der Familie Gernatsborn).

Über die Jahrhunderte wurde das abgelegene Gut kein einziges Mal erobert oder gebrandschatzt und die Bewohner lebten recht beschaulich dahin. Während dieser Zeit wurde das Gut auch weiter ausgebaut, so dass alle Außenmauern aus Stein errichtet wurden.

Im Jahre 1018 BF fand man zufällig Kupfererz am Hügel Gernatsborn und brachte Familie und Gut einen kleinen Reichtum. Schmiede und Hochofen wurden zum Wehrgut gebaut und Handwerker angeworben. Im Jahr des Feuers blieb das mittlerweile recht wehrhafte Gut von Überfällen verschont und es siedelten sich 1032 BF drei weitere Flüchtlingsfamilien am Südhang an (nachdem sie sich unter die Schuldknechtschaft des Junkers bis ins siebente Glied begeben hatten).

Nachdem der Junker 1033 BF das Burgrecht für Gernatsborn erhielt, das Gut zu einer Burg ausbauen zu dürfen sowie das Recht bis 1038 BF im barönlichen Forst Holz schlagen zu dürfen, siedelten sich zwei Dutzend Holzfäller und Köhler samt Familien bei Gerntasborn an, auf dass der Junker von seinem Recht ergiebig Gebrauch machen kann. Beginnend mit 1033 BF wurde der Burgausbau betrieben und gerade in den Sommermonaten waren oft ein oder mehrere Dutzend Bauarbeiter am Werk. Neben einem Torzwinger und Ausbau der steinernen Gebäude am Hügel wurde insbesondere ein rechteckiger Bergried errichtet.

Aufgrund der für die Mark strategischen Relevanz der so kontrollierbaren Passage am Oberlauf des Gernats konnte Storko von Gernatsborn-Messingen als Wehrvogt erwirken, dass märkische Bauarbeiter den Bau zuweilen unterstützen. Für die Verdienste an der Mark und der märkischen Verpflichtung die Passage am Oberlauf des Gernats durch den Burgbau zu überwachen (und im Falle von herannehmenden Feinden einen Reiter zur Garnison nach Gallys zu entsenden), wurde im Frühling 1040 BF der (erbbare) Titel Landjunker zu Burg Gernatsborn durch die Markgräfin vergeben. Mit dem Privileg ist der Titel verbunden, das Junktertum ist aber weiterhin in der Baronie Schlotz eingeordnet. 

Nach einer etwa zehnjährigen Bauzeit wurde die Burg Gernatsborn im Herbst 1043 BF fertig errichtet und feierlich eingeweiht. In einem heftigen Unwetter Anfang 1043 BF wird die Kupfergrube vom Gernat überschwemmt und nicht wieder instand gesetzt, sodass sie nun als Fischteich genutzt wird.